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Bespannungsbilder

Bei der Auswahl eines neuen Tennisschlägers wird auf die äußeren Merkmale, Rahmengröße, Steifigkeit, Kopf und Profilform sowie die farbliche Design Gestaltung geachtet. Alle diese Faktoren sind Ihnen bekannt und spielen natürlich eine wesentliche Rolle. Diese Gestaltungsfaktoren werden optisch von den Konstrukteuren bewusst eingesetzt.

Bei der Zuordnung des Racketmodells für eine bestimmte Spielergruppe (Freizeit-Allround- Serv'nVolleyspieler), spielt jedoch die Anordnung und die Abstände der Längs und Quersaiten eine sehr wichtige Rolle.

Denn die Bespannung ist der Motor des Tennisschlägers. Dieser wesentliche Punkt wird immer übersehen, da bei der Kaufentscheidung die vom Konstrukteur gewählte Bespannungsart bereits auf die Racketempfehlung entscheidend eingewirkt hat. Nicht nur die Bespannhärte beeinflusst das Spiel. Wesentlich wichtiger ist die Anzahl der Längs und Quersaiten und deren Abstand zueinander.

Für Power, Ballkontrolle, Drall und Spielkomfort.

Auf den ersten oberflächigen Blick werden keine Unterschiede deutlich. Ob Mid-, Midplus oder Oversize Racket, alle haben ein sehr bewusst gewähltes Bespannungsbild. Wo also liegen die Unterschiede, wie wirken Sie sich aus und welche Vorteile können daraus gewonnen werden ?

1. Normale Bespannung :

Heute finden wir hauptsächlich Bespannungen mit 16 Längs und 18 oder 19 Quersaiten in den Rackets. Die Abstände der Längssaiten von der Mitte nach außen sind fast gleichmäßig und vergrößern sich nur Leicht. Damit erreicht man den komfortabelsten Kompromiss zwischen Ballkontrolle und Beschleunigung. Der Sweetspot ist je nach Spannhärte und Kopfgröße mehr oder weniger groß. Mit diesem Bespannungsbild können je nach Spielweise auch Topspinbälle überrissen oder gerade Schläge gespielt werden. Diese normale Bespannung finden Sie in allen Kopfgrößen.

1 a . Mit 16 Längssaiten. Dieses Bespannungsbild haben die meisten Schläger. Besonders in den Turnierrackets, aber auch beim Leichtspielracket für den Anfänger, werden oft nur 17 oder 18 Quersaiten eingesetzt, um größere Rechtecke zwischen den Saiten zu erreichen, so kann mehr Drall durch das "eingraben" des Balles in die größeren Saitenabstände erreicht werden. Mit jeder Quersaite mehr, werden jedoch Kontrolle und Haltbarkeit der Saite besser.

1b Mit 18 Längssaiten. Schläger mit 18 Längssaiten sind für aggressive Spieler, die viel Kontrolle brauchen. Die Anzahl der Quersaiten beträgt meistens 19 Saiten, damit wird der Saitenverschleiß wirkungsvoll eingedämmt. Werden nur 18 Quersaiten genommen kann sehr viel Spin gespielt werden. Bei 20 Quersaiten wird die Kontrolle und der Verschleiß wesentlich besser.

2. Die dynamische Bespannung :

Die Saitenabstände der Längs und Quersaiten werden jeweils zur Schlägermitte hin enger und bilden so ein dynamisches Saitenbett. Nach außen hin vergrößert sich der Abstand deutlich. Damit werden sehr hohe Beschleunigungswerte erreicht, bei sehr geringen Kraftaufwand. Diese 16 Längs- 18 Quersaiten Bespannung wird von Spielern bevorzugt, die den Ball exakt in der Längsachse treffen und Ihr Spiel ohne extremen Drall bestreiten. Damit wird ein komfortables aber druckvolles Spiel möglich. Der Topspinspieler bevorzugt bei den dynamischen Bespannungen 18 Längs und 19 Quersaiten, dadurch wird der schnelle Saitenverschleiß verzögert. Für den sportiven Spieler mit gutem Treffpunkt.

2a. Dynamische Bespannung mit Longstringsystem: Durch die sehr langen Längssaiten haben Grundlinienspezialisten Vorteile. Die sehr hohe Beschleunigung ermöglicht sehr starken Druck auch von der Grundlinie. Auch der Aufschlag wird sehr viel Power haben. Die dynamische Saitenanordnung bedingt jedoch immer ein genaues Treffen in der Mitte der Längsachse.

3. Offene Bespannung :

Mit einem fast gleichmäßig großen Saitenabstand, werden die Saitenabstände in der Schlägermitte größer. Beim Auftreffen des Balles auf der Saite, dringt der Ball tiefer in die Saitenabstände ein und ermöglicht so ein effektives Spinspiel. Der Nachteil, schnellerer Saitenverschleiß wird vom Topspinspieler mit mehr Erfolg kompensiert. Es gibt Schläger mit nur 14 Längssaiten, damit kann der meiste Drall erreicht werden, doch je größer der Saitenabstand, desto früher ist der Verschleiß da. Eine offene Bespannung ist sehr lebendig und bringt auch für komfortbewusste Spieler sehr viele Vorteile. Der Freizeitspieler schätzt die gute Kontrolle, da mit jedem Schlag (fast automatisch) etwas Drall mitgegeben wird.

4. Versetzte Saitenanordnung :

Hier werden die Saiten nicht wie gewohnt durch gleichmäßige Bohrlöcher in der Rahmenmitte geführt, sondern die Bohrlöcher sind gestaffelt angeordnet. Damit werden die schräglaufenden Saiten zu einem direkt wirkenden Saitenbett Die Schlagfläche wirkt wie ein Trampolin, ohne seine sonst üblichen negativen Eigenschaften zu haben. Das Schwingungs-verhalten der Saiten wird durch die sehr schräge Saitenführungen am Rahmen stabilisiert und die Rückstellung der Saiten nach der Verformung ist direkter ( kürzer ). Bei diesem System wird weniger Spannhärte benötigt, gegenüber "herkömmlich" bespannten Rackets. Die Schlaggenauigkeit und Ballkontrolle werden erhöht, auch bei außermittig getroffenen Bällen, können die Bälle schnell, präzise und kontrolliert zurück gespielt werden. Geringer Saitenverschleiß durch niedriges Bespanngewicht. Der aggressive Spieler wird jedoch den Druck vermissen.

5. Die Fächerbespannung :

Diese "neue" alte FunString oder Fächer - Bespannung hat ein sehr dichtes Bespannungsmuster im Herzbereich, am Schlägerkopf jedoch ein offenes Bespannbild. Von der Schlägermitte verlaufen die Längssaiten schräg nach oben und ermöglichen so ein variantenreiches Spiel. Wird der Ball überwiegend im Herzbereich getroffen, wird sehr viel Kontrolle erreicht. Die sich nach oben öffnende Bespannung ermöglicht ein Spiel mit viel Power . Mit den großen Saitenabständen am Schlägerkopf kann auch mit viel Spin gespielt werden. Der gefühlvolle und variantenreiche Spieler wird mit dieser Bespannung sehr erfolgreich sein.

Zusammenfassung:

Ob nun Dynamisch, Fächer , Versetzt oder Offen bespannt , bereits bei der ersten Auswahl sollten Sie genau wissen welche Bespannung für Sie die Richtige ist. Welche Kriterien sind für Sie wichtig ? Nutzen Sie alle Vorteile für sich.

Komfort : Wählen Sie zwischen Dynamisch, Fächer oder Longstring Bespannung.

Haltbarkeit und Kontrolle : Rackets mit 18 Längssaiten, oder versetzt Bespannt.

Power : Mit 16 oder weniger Längssaiten dynamisch bespannt. Auch die Fächer und Longstringbespannung bieten alle Möglichkeiten.

Allround : Mit 16 Längssaiten haben Sie viel Komfort. Mit 18 Längssaiten wird die Bespannung länger halten.

Drall : Mit 14 Längssaiten, oder die offene Bespannung , bieten alle Möglichkeiten.

Doch was nutzt die richtige Bespannart, wenn Sie zum Beispiel eine dynamische Bespannung mit einer Saite von 1,50 mm ausführen lassen. Garnichts, alle Vorteile wären weg ! Wählen Sie auch die richtige Saite für Ihren Schläger bewusst aus.

Copyright 2002 Winner-Service Stuttgart Siegfried Schwank


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